Es stellt sich heraus, dass nicht jeder traditionell gepflanzte Baum so lange wächst, wie sich Mutter Natur wünschen könnte. Ob im öffentlichen Raum oder im Wald ist jeder von uns auf Holzfällen gestoßen. Unabhängig von den Umständen, geschieht dies immer zum indirekten Nachteil der Gesellschaft.
Warum werden Bäume aus öffentlichen Räumen entfernt?
Die Baumpflanzung im Stadtraum liegt voll im Trend. Die Stadtverwaltung gibt sich alle Mühe, um die Einwohner auf die Bedeutung von Bäumen und Pflanzen aufmerksam zu machen. Es werden auch zahlreiche Veranstaltungen zur Förderung des ökologischen Bewusstseins organisiert. Junge Bäume sind aber erst nach vielen Jahren im Stande, die Umwelt so effektiv wie erwachsene Exemplare zu „beeinflussen“.
Problematischer Raum
Urbane Pflanzungen, seien es Bäume oder Zierpflanzen, sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Fast immer besteht die Gefahr, dass sich die Pflanzen nicht einwurzeln und sterben – vor allem durch Bodenversalzung, allgemeine Umweltverschmutzung oder unzureichende Menge an Sonnenlicht. Heutzutage verfügen wir über ein so umfangreiches Wissen, dass eine optimale Auswahl der Bedingungen für die Bedürfnisse einer bestimmten Pflanze kein Problem ist. Im Stadtraum ist das aber nicht so einfach: Pflasterstein oder Betonplatten statt der Erde, starker Wind, dichte Bebauung… Häufig müssen erwachsene, gesunde Bäume, die hier vor Jahren gepflanzt wurden, entfernt werden.
Transport der Setzlinge
Die Notwendigkeit, Stadtbäume zu fällen, hat oft ihren Ursprung im Gesundheitszustand der Pflanzen. Schwache, krumme oder beschädigte Bäume stellen eine Bedrohung für die Einwohner dar. Solche Probleme beginnen bereits beim Transport aus der Baumschule bzw. Gärtnerei und beim Pflanzen am Bestimmungsort – ein getrocknetes Wurzelsystem oder ein verwickelter Wurzelball bilden keine solide Basis für den Baum. Nur durch den Schutz der Wurzeln durch Hydrogel kann die Pflanze während des Transports mit lebensspendendem Wasser versorgt werden.
Auswahl eines entsprechenden Standortes
Die Pflanzung größerer Bäume erfordert vorausschauendes Denken. Zunächst sollten Sie sich einige grundlegende Fragen stellen, die der Ausgangspunkt für weitere Überlegungen sein werden.
- Besteht es keine Gefahr, dass der Baum mechanisch beschädigt wird?
- Wird nicht ein erwachsener Baum den Raum dominieren? (ästhetisch und funktional, z. B. durch Zerstörung der unterirdischen Infrastruktur oder Gehwege)
- Wird der Baum durch Wind nicht umkippen?
- Wird das Wurzelsystem des Baumes freien Zugang zu Wasser haben? (insbesondere bei Pflanzungen in der Nähe von Gehwegen oder Promenaden)
- Wird die Baumpflege nicht problematisch sein? (es geht u.a. um Bäume, die direkt auf belebten Straßen gepflanzt werden)
Ein unlösbares Problem?
Die meisten Probleme mit dem Pflanzen von Bäumen im öffentlichen Raum beziehen sich auf die Wahl des Standorts und können leicht gelöst werden. Städte sollten keinesfalls auf Bäume verzichten – ihre Anwesenheit erhöht deutlich den Wohnkomfort (z.B. durch Reduzierung der sogenannten „Wärmeinseln“ – mehr zu diesem Thema finden Sie hier). Es lohnt sich, das „Experiment“ mit der Bepflanzung in XXL-Blumentöpfen durchzuführen. Diese riesigen Behälter eignen sich perfekt auch für größere Bäume und helfen Ihnen bei der Entscheidung, ob das permanente Vorhandensein einer wirklich großen Pflanze keinen negativen Einfluss auf ihren Zustand oder auf ihre Umgebung hat.
Schwechat, Österreich | Quelle: www.terraformdesign.de
Große Stadtblumentöpfe können leicht umgestellt werden, was das Problem der Beschädigung des unterirdischen Infrastruktursystems vermeiden lässt. So können die Bäume sogar über U-Bahnlinien oder Tiefgaragen wachsen. Darüber hinaus kann die Pflanze bei starker Sonne oder bei starkem Wind an einen anderen, geeigneten Ort transportiert werden. Stadtblumentöpfe ermöglichen auch den Einwohnern, sich an das Vorhandensein von Bäumen in ihrer unmittelbaren Umgebung zu „gewöhnen“. Sie bieten die Möglichkeit, die optimale Pflanzenanordnung zu bestimmen (z.B. ein Baum, der zu viele Häuser beschattet, muss nicht entfernt werden). Pflanzen in bunten Behältern müssen keine temporäre Lösung sein – sie können jahrelang wachsen, ohne ihren Charme zu verlieren.
Schkeuditz, Deutschland | Quelle: www.terraformdesign.de
Aber was, wenn das Wurzelsystem eines Baumes eine solche Größe erreicht, dass auch ein XXL-Blumentopf zu klein ist? Dies ist ein interessanter Beginn der urbanen Metamorphose – nach einer solchen „Lagerung“ kann die Pflanze dauerhaft im Substrat gepflanzt und durch einen anderen Setzling ersetzt werden. Der Zyklus beginnt von Neuem!
Rybnik | Quelle: www.terraformdesign.de